Als Verein für Toleranz und Menschlichkeit begrüßen wir die derzeit stattfindende Debatte zur Umbenennung der Hans Stempel, Kohl Larsen und Hindenburgstraße in Landau.Diesen drei Menschen ist gemein, dass sie dem NS-Regime sehr nahestanden; entweder als Steigbügelhalter, als Wissenschaftler, der die Rassentheorie der Nazis „beweisen“ wollte oder als jemand, der sich für Mediziner, die in den KZs die grausamsten Verbrechen begangen haben, eingesetzt hat. Gerade Hans-Stempel wird bei den Unterstützern der Bürgerinitiative als freundlicher Seelsorger dargestellt, der sich als guter Mensch überwinden konnte, sogar den Bösen zu helfen. Das kann man nach den neusten Erkenntnissen so nicht stehen lassen. Es just ein Unterschied, ob man Menschen als Seelsorger zur Seite steht, oder ob man alle Hebel in Bewegung setzt, um diese Menschen wieder auf freien Fuß zu setzen. Dies wiederum ist ein Hohn gegenüber allen ihren Opfern.Bei der Infoveranstaltung am 15.01.2025 hat die Bürgerinitiative ihre, überwiegend egoistischen, Argumente gegen eine Straßenumbenennung vorgebracht. Die Aussage, ältere Menschen würden sich nach einer Umbenennung der Straßen in Landau nicht mehr zurechtfinden, weisen wir entscheiden zurück. Aus zahlreichen Gesprächen mit älteren Menschen sind wir der festen Überzeugung, dass diese durchaus dazu in der Lage sind sich auch nach der Umbenennung zurechtzufinden.Weiterhin verurteilen wir die für die Bürgerinitiative wohlwollende Aufrundung der Unterschriftenanzahl. Mitnichten wurden über 3000 gültige(!) Unterschriften eingesammelt. Mit gerade einmal 2754 sind es mehr als 10% weniger als die Anzahl die die Bürgerinitiative vorgibt – wohl um eine scheinbar breite Zustimmung in der Bevölkerung vorzutäuschen. Tatsächlich haben nur wenig mehr als 5% der Landauer Bürger*innen ihre Unterschrift dafür hergegeben. Gleichwohl sehen wir, dass es nach einer erfolgreichen Umbenennung der Straßen vereinzelt Menschen geben wird, die sich mit den Formalitäten der Umbenennung schwertun werden. Diesen Punkt nehmen wir als Verein für Toleranz und Menschlichkeit sehr ernst. Daher haben wir beschlossen für betroffene Personen individuelle Unterstützung anzubieten, um die formalen Akte zu bewältigen. Wir hoffen damit einigen Menschen ein Teil ihrer Ängste zu nehmen, die die selbsternannte Bürgerinitiative gezielt zu schüren scheint.
Pressemitteilung: Straßennamen in Landau, ToM Südpfalz meldet sich zu Wort
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